Schon lange wollten wir einmal Käfigtauchen mit den ganz großen Haien gehen. In Südafrika gibt es die Möglichkeit. Wie es für uns war und ob es sich lohnt lest ihr in diesem Bericht.
Die Auswahl des Anbieters
Anbieter für Käfigtauchen mit Haien gibt es rund um Kapstadt, im Speziellen rund um Gansbaai wie Sand am Meer. Lange haben wir recherchiert, welcher von ihnen uns em meisten zusage. Uns ist dabei wichtig, dass die Tiere möglichst in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen sind. Angefütterte Haie verhalten sich nicht so wie sie es normalerweise tun würden und außerdem bringt die Fütterung das Ökosystem doch etwas aus der Bahn.
Wir fanden den Anbieter “White Shark Project“, der nicht unweit unserer Unterkunft Sea Rose Garden war. Dieser Anbieter machte auf uns einen seriösen Eindruck und man erfuhr schon auf deren Homepage einiges über die Tiere. Sie betonten dort, dass ihnen wichtig ist, dass man auch viel über die Tiere und deren Lebensweise erfährt. Außerdem sei auch ein Biologe mit an Bord, der fragen zu den Tieren beantworte. Auf deren Facebook Seite sahen wir, dass es dort nicht nur um Kommerz geht, sondern dass dem Anbieter der Schutz der Tiere auch wichtig war.
Vor Ort erfuhren wir dann, dass sich der Anbieter auch über Wasser für Nachhaltigkeit einsetzt. Sie haben zum Beispiel ein Projekt gestartet, das sich “Plastic Swap” nennt. Dabei werden Schulkinder aufgefordert Plastikflaschen einzusammeln. Für jeden Sack voll mit Plastikflaschen dürfen sie sich dann aus einem Regal Dinge aussuchen. Dort enthalten sind zum Beispiel Schulhefte, Stifte, aber auch Fussbälle, Kuscheltiere oder andere Spielsachen. Es soll zum einen den Kindern vermitteln, dass jede Plastikflasche, die weggeworfen wird auch von irgendjemanden wieder aufgesammelt werden sollte bzw. -wenn sie liegen bleibt- für eine unschöne Umgebung sorgt. Diese Aktion hat uns auch sehr gefallen.
Treffpunkt
Der Treffpunkt war morgens um 06:30 zu einem Frühstück im Büro in Gansbaai. Zum Glück mussten wir nur 10 Minuten fahren bis wir dort waren. Andere Teilnehmer wurden aus Kapstadt abgeholt. Deren Fahrzeit betrug bestimmg um die zwei Stunden.
Wir wurden sehr freundlich empfangen und uns wurde das Frühstücksbuffet gezeigt. Zusätzlich bekamen wir eine Trinkflasche, die im Preis inbegriffen war.
Nach dem Frühstück gab es ein ausführliches Briefing und eine Sicherheitsunterweisung. Dabei wurde einiges über Haie erklärt, aber auch was auf dem Boot im Notfall gemacht werden muss.
Boot und Käfig
Man geht an Land zum Boot, das am Hafen auf einem Hänger ist. Dieser Hänger wird dann zu Land gelassen. Wir fanden, dass das Boot etwas eng war mit den ca. 20 Gästen an Bord. Vielleicht sind wir aber auch verwöhnt von unseren vielen Tauchbooten, auf denen wir bereits waren.
Man sieht dort schon anhand der vielen Boote, wieviele Anbieter es in Gansbaai gibt. Der Käfig ist dabei noch oben am Boot fest gemacht. Er bietet Platz für etwa 6 Personen. Man hält sich an einem kleinen Geländer fest und immer wenn ein Hai gesichtet wird hält man die Luft an und zieht sich an dem Geländer unter Wasser. Der Käfig ist dabei mit Seilen an der Seite des Bootes fest gemacht.
Käfigtauchen mit den Haien
Nach zirka 15 Minuten Fahrzeit kamen wir am Tauchplatz an. Der Käfig wurde ins Wasser gelassen und die Crew begann damit in einer Tonne mit Fischabfällen diese zu zerkleinern, mit Wasser zu verdünnen und immer wieder einen Kübel davon uns Wasser zu schütten. Die kleinen Fischereste sollen die Haie anlocken. Es wurde verglichen mit einem leckeren Grillgeruch bei Menschen, der uns auch hungrig macht. Zusätzlich gab es ein langes Seil, an dem große Fischreste und auch ein großer Thunfischkopf befestigt wurde. Dieses Seil wurde immer wieder ins Wasser geschmissen, schwamm an der Oberfläche und wurde dann langsam wieder ans Boot gezogen. Es dauerte nur wenige Minuten, dann kam auch schon der erste Hai. Leider kein Weißer, aber ein Brozehai, wie wir später erfuhren.
Die erste Gruppe ging in den Käfig und wir auf das Oberdeck. Wir wollten erstmal die anderen vor lassen und uns das Spektakel von oben ansehen. Es war tatsächlich so, dass die Haie permanent den Fisch an dem Seil “schnappen” wollten, das Seil aber weggezogen wurde und der Hai somit ganz nah an den Käfig gelockt wurde.
Jetzt kann man natürlich streiten, ob das nicht schon als Fütterung zählt. Wir redeten uns ein “Nein” ein, da die Haie den Fisch ja nicht bekamen.
Als wir an der Reihe waren zogen wir die 7mm Neoprenanzüge (mit Kopfhaube) an und stiegen in den Käfig. Der erste Moment im Wasser erinnerte uns an unsere ersten Tauchgänge in Plittersdorfer Baggersee…. es war eisig kalt. Beide dachten wir, dass wir es keine Minuten in dem kalten Wasser aushalten werden, aber nachdem der Neopren mit Wasser voll war und das Wasser ging es komischerweise.
Die Sicht war nicht gerade vergleichbar mit Malediven oder Karibik. Das lag unter anderem an dem Fischöl, das permanent neben uns ins Wasser geschüttet wurde. Immer mal wieder schwammen kleine Fischreste an uns vorbei, was schon etwas unangenehm war. Aber naja wir wollten es ja so und deshalb bissen wir die Zähne zusammen.
Immer wenn ein Hai kam rief der Guide “down down down” und wir mussten mit angehaltener Luft abtauchen. Es war wirklich sehr schön die Tiere aus nur wenigen Metern Entfernung zu beobachten. Es bestätigte sich mal wieder, dass Haie einfach neugierige, aber sehr schreckhafte bzw. ängstliche Tiere sind. Bei der kleinsten Bewegung waren sie “schwuppdiwupp” wieder weg. Wir freuten uns beide sehr über die Begegnung, auch wenn sich leider kein weißer Hai blicken lies. Nach 20 Minuten wurde es uns dann aber doch kalt und wir gingen wieder an Bord.
In unserem Video könnt ihr das ganze noch in Action sehen
Fazit
Käfigtauchen lohnt sich definitiv, auch wenn man sich vorher bei der Vielzahl an Anbietern erkundigen sollte, welche seriös sind und welche nur Geld verdienen möchten. Bei “White Shark Project” hatten wir das Gefühl den richtigen Anbieter gewählt zu haben. Es hat uns sehr gefallen, die Haie in Ruhe in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, auch wenn das Wasser sehr kalt war.
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